Česká verze

Rauschender Svor-Bach, Graveure und Glasschleifer

Was rauscht uns in den Ohren?

Unsere Begleiter, die Gnome, haben uns gerade zum Svor-Bach geführt, der durch den ganzen Ort fließt. Dieser Bach und das Tal, in dem sich Svor befindet, bestimmten mit der Zeit den typischen Charakter der Verteilung der Gebäude entlang des Wasserlaufes. Das fließende Wasser wurde auch reichlich von den kleinen Manufakturen bei der Glasveredelung genutzt. Eine befindet sich gerade links von Ihnen hinter dem Bach (Nr. 127)

Der „Rauschebach“ von Svor

hat seine Quelle oberhalb des Ortes in 556 m ü. M. Im bewaldeten Teil ergießt er sich in den Svor-Teich, den er durchfließt. Der Teich wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch Schillerteich genannt. Einst soll er als Staubecken für den Antrieb eines Hammerwerks gedient haben, das Eisenerz zertrümmerte, das auf den umliegenden Bergen gefördert wurde. Der Svor-Bach nimmt im Martinstal den Rousinov-Bach als linken Zufluss auf. Sein Weg endet in Lindava, wo er als rechter Zufluss in die Svitávka mündet. Die Länge wird mit 12,5 km angegeben und der Tschechische Anglerbund stuft ihn als Forellengewässer ein, das zum Anglerrevier Svitava 3 gehört.

Aus der Geschichte der Gemeinde Svor und der Ansiedlung Rousínov

Wo sind die Glasschleifer geblieben...

Die Schleiferei Nr. 127 – ist am rechten Ufer des Svor-Bachs links von Ihnen. Die einstige Nutzung des Wassers lässt sich heute wegen der Veränderungen des Bachbetts und der angrenzenden Grundstücke nicht mehr erkennen. Das rechteckige gemauerte einstöckige Gebäude der ehemaligen Schleiferei mit Halbwalmdach und dem regional typischen niedrigen streifenförmigen Dacherker. Die verputzte Fassade ist reich gegliedert – im Erdgeschoss mit einem streifenförmigen Vorsprung und einem Sims mit Profil zwischen den Geschossen (Fensterzargen und Eingangsportal blieben nicht erhalten). Der Bau der Glasschleiferei wurde 1870 vom Kreisamt in Jablonné v Podještědí genehmigt. Bauherr war Vincenz Wünsch. Es handelte sich um einen sehr bescheidenen Betrieb, der laut Wasserbuch lediglich über zwei Schleifbänke verfügte, angetrieben von einem oberschlächtigen Wasserrad mit einem Durchmesser von 3,92 m.

Bedeutende Graveure und Schleifer aus der Ansiedlung Rousínov (Morgentau)

In der Ansiedlung Rousinov wurden mehrere bedeutende Graveure und Glasschleifer geboren. Anton Pech (1884-1953) erlernte ab 1904 das Glasschneiderhandwerk an der Glasfachschule im bayrischen Zwiesel und war nebenbei auch ein ausgezeichneter Landschaftsmaler, Fotograf und Propagator für die Touristik im Bayrischen Wald. Der talentierte Glasschneider Heinrich Pech (1893-1990) war in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts einer der besten Graveure in Nordböhmen und Emil Rimpler (1911-1999) wurde eine bedeutende Persönlichkeit in Zwiesel, wo er nach dem Zweiten Weltkrieg eine bis heute funktionierende Glasfirma aufbaute

Svor-Bach