Česká verze

Majestätische Kastanien, Limo auf dem Kleiß

Haben Sie die ehrwürdigen Herren Rosskastanien und den Gipfel des Klíč bemerkt?

Unsere Begleiter, die Gnome, haben Sie erfolgreich zu unserer fast hundertjährigen Kastanienallee geführt, die von einigen stattlichen Rosskastanien gebildet wird. Von dieser Stelle aus sind auch der Berg Klíč und die Rousínov-Anhöhe zu sehen, zwischen deren Abhängen sich die Gemeinde Svor hinzieht. Dank diesen Gipfeln ist Svor ein wichtiger Touristenort. Die Rosskastanie (Hippocastanea) – erreicht eine Höhe von bis zu 30 m mit einer kugelförmigen mächtigen Krone und einem Stammdurchmesser von etwa 2 m. Sie blüht von Mai bis Juni. Die Frucht ist in einer bis 6 cm großen stachligen, hellgrünen Kapsel die 1 bis 3 dunkelbraune Samen beherbergt, die als Kastanien bekannt sind. Außer der Tatsache, dass die Bäume als Ziergehölz in Parks und Alleen gepflanzt werden, wurde der Farbstoff, den seine Blätter, die Rinde und die Fruchtschale enthalten, zum Färben von Stoffen benutzt. Das in der Rinde enthaltene Aesculin verringert die Durchlässigkeit der Kapillaren und erhöht deren Wider-standsfähigkeit. Diesen Wirkstoff nutzt man daher bei der Behandlung von Krampfadern.

Warum können wir uns heute keine Limonade mehr auf dem Klíč kaufen?

Zu Beginn des 20. Jyhrhunderts entstand parallel zur Entwicklung der Touristik in Svor eine Zweigstelle des Gebirgsvereins für das nördlichste Böhmen, dessen Mitglieder auch eine Schutzhütte auf dem Klíči errichteten und 1911 im Wald nördlich des Ortes ein Freibad schufen, dass noch heute dort ist. Der Klíč (762 m) ist ein markanter Klingsteinberg, der sich vor Ihnen hinter der Winterlinde versteckt. Er ist eine der schönsten Dominanten des Lausitzer Berglands. An der Südwestseite des Berges ist eine Felswand mit einem Geröllfeld darunter - dem Steinernen Meer. Auf den Karten taucht der Berg erstmals 1720 unter dem Namen Kleis auf, den Namen Klíč trägt er in einem Reiseführer aus dem Jahre 1928. Der Name stammt wohl vom altslawischen „ključ“, womit hervorquellendes Wasser bezeichnet wurde. Der Klíč wurde 1967 zum Naturschutzgebiet erklärt. An den südlichen Felsabhängen blieb ein spärlicher Wintereichenbewuchs vermischt mit Eberesche, Ahorn, Bergahorn, Ulme und Haselnuss erhalten, der einer der höchstgelegenen wärmeliebenden Eichenwälder in Böhmen ist.

Und was ist mit der Limonade?

In der Vergangenheit gab es auf dem Klíč mehrere hölzerne Schutzhütten für die Wanderer, die jedoch jeweils nicht lange standhielten. Die erste Schutzhütte auf dem Gipfel errichtete schon 1850 der Oberförster Seeland aus Svor. Die Schutzhütte verschwand jedoch wesentlich früher, da schon 1872 der Holzfäller Anton Glücklich an ihrer Stelle eine neue Hütte errichtete, die im Sommer auch Erfrischungen anbot. Als die Mitglieder aus Nový Bor des Alpenvereins im Sommer 1893 am Nord- und Osthang des Berges den bis heute benutzten Serpentinenpfad zum Gipfel bauten, öffnete Konrad Weber aus Svor hier einen Bierausschank, der zwei Jahre in Betrieb blieb. Die letzte Schutzhütte für Wanderer errichtete die Sektion Cvikov des Gebirgsvereins für das nördlichste Böhmen 1910. Nach dem Anschluss des tschechischen Grenzlands an das Deutsche Reich vereinbarten zwar die örtlichen Sektionen des Gebirgsvereins aus Nový Bor, Svor und Cvikov eine neue Hütte zu errichten, diese Absicht vereitelte jedoch der Zweite Weltkrieg und der Berggipfel blieb seitdem ohne Schutzhütte.

Schutzhütte für Wanderer auf dem Gipfel des Klíč